Geschichte
Die «Meierei», ein Kosewort, das seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert bis hin zur Etablierung des Medienunternehmens «Meier + Cie AG Schaffhausen» die Geschichte des Hauses begleitet. Es steht für die holprigen Anfänge, die mutigen Entscheidungen, die nötig waren, um die Jahrzehnte zu überdauern, aber vor allem für die vielen Menschen, die unter einem Dach zusammenarbeiten und -gearbeitet haben. Erfolgreich. Schliesslich gab es die «Meierei» schon als 1874 mit der Totalrevision der Bundesverfassung die Grundlage des heutigen Staatswesens errichtet wurde, und bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte sie bereits ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.
Hier die wichtigsten Eckdaten:
Am 25. Dezember druckt Rudolf Bodmer die erste Ausgabe des «Schaffhauser Intelligenzblattes». Unter dem Titel ist zu lesen: Druck und Verlag von R. Bodmer zur Glocke (Herrenacker).
Der Hallauer Landwirt Heinrich Georg Meier-Spaar übernimmt die Druckerei und später den Verlag. Die «Meierei» ist bis 1971 ein Familienbetrieb. 1900 liest man unter dem «Intelligenzblatt»: Druck und Verlag von G. Meier & Cie., zum «gelben Haus» (Stadthausgasse).
Nach Heinrich übernahm sein gleichnamiger Sohn Heinrich Meier-Kummer den Verlag. Wegen seiner beachtlichen Körperfülle war er als «Rundum» stadtbekannt. Ihm folgt 1919 sein Sohn Arnold Meier nach.
Druckerei und Verlag ziehen in die umgebaute «Kaufleutestube» an der Vordergasse.
Aus dem «Schaffhauser Intelligenzblatt» werden die «Schaffhauser Nachrichten». Nach dem 2. Weltkrieg begann für den Verlag ein neuer Zeitabschnitt, gekennzeichnet durch einen raschen Anstieg der Auflage und grundlegender Änderungen in der technischen Herstellung.
Carl Oechslin-Meier übernimmt von Schwiegervater Arnold Meier die «Buchdruckerei Meier & Cie.». Wenig später wird die Redaktion erweitert, an der Stadthausgasse werden Liegenschaften gekauft, moderne Maschinen erhöhen die Leistungsfähigkeit.
Die Firma wird als Kommanditgesellschaft neu organisiert.
Der «Steiner Anzeiger« wird übernommen, erst als Beilage, ein Jahr später wird er in den Regionalteil integriert.
Carl Oechslin-Meier stirbt, die Firmenleitung übernimmt Stellvertreter Max U. Rapold.
Das Medienunternehmen wird in eine AG umgewandelt, die «Meier + Cie. AG Schaffhausen».
Nach 120 Jahren wird in der Druckerei vom «Bleisatz» auf den «Lichtsatz» umgestellt.
Radio Munot wird aus der Taufe gehoben – wie andere Regionen des Landes erhält nun auch Schaffhausen ein Privatradio.
Die «Schaffhauser Nachrichten» und damit natürlich auch der Verlag feiern 125-jähriges Bestehen. Die Artikel der Jubiläumsausgabe werden mit dem Computer geschrieben, welche die Satzsysteme in Zukunft ablösen werden.
Die Zeitungsdruckerei ZDS wird im Herblingertal gebaut.
Schaffhausen erhält ein weiteres Medium: Das Schaffhauser Fernsehen macht seine ersten Schritte. Und: Norbert Neininger übernimmt von Max U. Rapold und wird Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten», Präsident des Verwaltungsrates und Unternehmensleiter der Meier + Cie AG Schaffhausen, Verwaltungsratspräsident der Radio Munot Betriebs AG und Verwaltungsratsdelegierter der Schaffhauser Fernsehen AG.
Als erste Zeitung der Schweiz erscheinen die «Schaffhauser Nachrichten» als Online-Ausgabe im Internet. Konsequent verfolgt das Unternehmen eine Multimedia-Strategie und übernimmt auch eine Vorreiterrolle bei der Einführung kostenpflichtiger Online-Angebote.
Der «Schaffhauser Bock» wird von der Meier + Cie AG und Unternehmer Giorgio Behr übernommen.
Das Archiv der «Schaffhauser Nachrichten», also alle Ausgaben seit dem Gründungsjahr 1861, wird bis 2012 digitalisiert. Das Archiv steht heute online allen Abonnenten zur Verfügung (SN-Archiv) – auch können alte Ausgaben beim Verlag an der Vordergasse 58 bestellt werden.
Die «Schaffhauser Nachrichten» feiern ihr 150-jähriges Bestehen. Eine iPad-Zeitung wird eingeführt. Ausserdem übernimmt die «Meierei» die «Klettgauer Zeitung» in Hallau.
Die «Neuhauser Woche» wird lanciert, die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall finanziert die Zeitung mit. 2017 wird sie jedoch wieder eingestellt – in einer Abstimmung unterliegen die Befürworter eines höheren Gemeindebeitrags deutlich.
Die hauseigene Druckerei schliesst, da die Druckmaschinen veraltet sind und sich eine neue Grossinvestition wirtschaftlich nicht mehr lohnt – ein harter Schlag vor allem für die Mitarbeiter. Mit einem Sozialplan werden Härtefälle aufgefangen. Die «Schaffhauser Nachrichten» werden dann zunächst in der NZZ-Druckerei «NZZ Print», später im St. Galler Druckzentrum Winkeln der Tagblatt Medien gedruckt.
Die Meier + Cie AG Schaffhausen kündigt eine Nachfolgepublikation des «Thaynger Heimatblattes» an. Die Gemeinde beteiligt sich finanziell am «Thaynger Anzeiger», der sich in der Reiatgemeinde rasch etabliert.
Im Klettgau kommt es nach jahrzehntelanger Konkurrenzsituation zu einem Zusammenschluss: Aus der «Schaffhauser Landzeitung» aus Schleitheim und der «Klettgauer Zeitung» aus Hallau wird der «Klettgauer Bote», der während Jahren vom Druckereiunternehmen Stamm in Schleitheim produziert wurde. Die Meier + Cie AG Schaffhausen ist die Herausgeberin des «Klettgauer Boten» und produziert ihn seit November 2022 in Eigenregie.
Die Webseite der «Schaffhauser Nachrichten» (shn.ch) wird neu lanciert. Die «Meierei» investiert erheblich in ihre digitalen Kanäle wie Apps für Tablets und Smartphones und baut einen digitalen Produktionspool auf.
Zwölf Jahre lang sind die «Schaffhauser Nachrichten» mehr oder weniger im gleichen Kleid erschienen. Ein neues Layout lässt frischen Wind durch die Zeitungsseiten wehen.
Aus der hauseigenen Webentwicklungsagentur SOBAG wird die Meier AG Agentur für Kommunikation und Webentwicklung. Das Angebot der Tochtergesellschaft wird erheblich ausgebaut. Weiterhin betreut die Meier AG die bekannte Veranstaltungsdatenbank Nordagenda.
Die «Meierei» investiert weiter in die digitalen Medien, verbessert die medienübergreifende Zusammenarbeiten innerhalb des Hauses und konzipiert einen völlig neuen ersten Bund der Zeitung. Alte, gewohnte Ressortstrukturen werden im überregionalen Teil aufgelöst, stattdessen bietet die Redaktion mehr Hintergrund und Regionalisierung. Für die neue Zeitung gehen die «Schaffhauser Nachrichten» unter anderem eine Kooperation mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» ein.
Die «Schaffhauser Nachrichten» erhalten eine neue App mit stärkerem Fokus auf News, rufen einen schon kurz nach dem Start erfolgreichen TikTok-Kanal ins Leben, lancieren neue Newsletter und schaffen in der Redaktion die neue Stelle «Multichannel»: Die Ausrichtung des Medienhauses auf das Digitale ist nach Innen und Aussen immer stärker spürbar.